StandortGatersleben – Zentrum der modernen Pflanzenzüchtung
Günstige
klimatische Bedingungen und fruchtbare Böden schufen die
Voraussetzung, dass sich rund um Gatersleben und Quedlinburg vor mehr
als einhundert Jahren eine Pflanzen- und Saatzuchtwirtschaft von
Weltruf etablieren konnte. Mit nahezu 1.000 Wissenschaftlern,
Technikern und Mitarbeitern in Forschungseinrichtungen,
Biotech-Firmen und Saat-zuchtunternehmen weist diese Region heute die
wohl höchste Wissenschaftskonzentration in Deutschland im Bereich
der Pflanzenbiotechnologie und modernen Züchtungsforschung auf. Eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft und bedeutende Pflanzenveredlungsunternehmen runden das Bild im Sinne einer vollständigen Wertschöpfungskette für die Ressource Pflanze ab. In
der Marketing-Initiative „Green Gate Gatersleben – The Plant
Biotech Center“ haben sich die Firmen und Einrichtungen der
Pflanzenbiotechnologie am Standort zusammengeschlossen. Sie verfolgen
das Ziel, den Standort und die Kompetenzen und Dienstleistungen der
Partner gemeinsam zu vermarkten und nach außen zu präsentieren. Der
Standort Gatersleben wurde 2006 als ein „Ort der Ideen“ in
Deutschland ausgezeichnet. Eine ausführliche
Darstellung des Standortes Gatersleben und des Netzwerkes finden Sie
unter: | |
Forschung auf Weltniveau Mit dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben und dem Julius Kühn Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), in Quedlinburg sind zwei international renommierte Forschungsinstitute in der Region angesiedelt. Das IPK ist Zentrum und Ausgangspunkt des Biotech-Campus am Standort Gatersleben. Als international renommiertes Forschungszentrum auf dem Gebiet der Kulturpflanzenforschung arbeitet das IPK an Problemen der modernen Biologie in der Grundlagen- wie in der Anwendungsforschung vorrangig am Objekt Kulturpflanze. Das zentrale Anliegen der Forschung am IPK ist die Untersuchung der genetischen Vielfalt von Wild- und Kulturpflanzen mit dem Ziel, die Erkenntnisse, Methoden und das Pflanzenmaterial für eine effektivere und erweiterte Nutzung der Pflanze im Agrarbereich, aber auch als Ausgangsbasis von verbesserten und neuen Biomaterialien bis hin zu Pharmaka zur Verfügung zu stellen. | |
| |
Biotech-UnternehmenIn dem im Herbst 2000 eröffneten Biotech-Zentrum haben sich aus dem IPK ausgegründete Biotech-Unternehmen etabliert. Die SGS Institut Fresenius GmbH TraitGenetics Section hat sich erfolgreich auf die Entwicklung von molekularen Markern für Getreide, Raps, Mais, Zuckerrübe und Gemüsepflanzen spezialisiert. Mit Hilfe solcher Marker ist es möglich, in kurzer Zeit in der Pflanzenzüchtung große Pflanzenzahlen auf spezifische Eigenschaften (z. B. Krankheitsresistenzen) zu untersuchen. 2009 wurde das Bioinformatik-Unternehmen IT-Breeding GmbH aus dem IPK ausgegründet. IT-Breeding bietet Biotech- und Pflanzenzuchtunternehmen unterschiedliche Tools für die Präzisionszucht und hilft, die Techniken von SMART-Breeding effektiv und optimal zu nutzen. Durch schnellere Züchtungsergebnisse können somit Kosten gesenkt werden. Das seit 2012 im Biotech-Zentrum angesiedelte Quality Seed Testing Labor ist ein eigenständiges Prüflabor der Firma Gartenland Produktion GmbH, die sich auf die Produktion von Saatgut von Gemüse, Blumen und Kräutern für den Hobby-Gärtner spezialisiert hat. Im Testlabor wird die Keimfähigkeit der Samen untersucht. Einerseits wird Handelssaatgut geprüft, um eine hohe Keimfähigkeit für den Endverbraucher zu garantieren. Andererseits wird Basissaatgut aus eigener Produktion getestet, das als Grundlage für die Vermehrung der entsprechenden Sorten dient. Eine
weitere Aufwertung hat der Standort Gatersleben durch den Bau des
Biotechparks Gatersleben erfahren, der modernste Infrastruktur für die Forschung
an Pflanzen bereitstellt. Der Gewerbepark bietet neuen Unternehmen
Labore, Gewächshäuser und Anbauflächen auf einem 10 ha großen
Areal – also ideale Ansiedlungs- und Wachstumsbedingungen. Die
ersten Mieter des Biotechparks haben 2006 ihre Arbeit aufgenommen.
Die Saaten-Union Biotec GmbH erforscht und entwickelt biotechnologische Verfahren für die Unterstützung der Sortenentwicklung landwirtschaftlicher Kulturarten. Dabei bietet das Unternehmen Dienstleistungen an, wie die Erstellung doppelhaploider Linien bei Gerste, Weizen, Triticale und Raps und die Durchführung von Projekten zur Anwendung und Entwicklung molekularer Marker. Die BASF Agricultural Solutions ist ein Geschäftsbereich der
BASF. Auf der Homepage der BASF heißt es: „Im Segment Agricultural Solutions
wollen wir unsere Marktposition als integrierter Anbieter für Pflanzenschutz
und Saatgut weiter stärken. Das Portfolio umfasst Fungizide, Herbizide,
Insektizide sowie biologische Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Produkte zur
Behandlung von Saatgut. Zudem bieten wir Landwirten digitale Lösungen an und
kombinieren diese mit einer praxisnahen Beratung. Unser Hauptaugenmerk liegt
dabei auf innovationsgetriebenem, organischem Wachstum, gezielter
Portfolioergänzung sowie der Realisierung von Synergien aus den akquirierten
Geschäften.“
Die BASF Agricultural Solutions Seed GmbH entwickelt seit 2018 in Gatersleben innovative Lösungen für die Landwirtschaft, um die Erzeuger und diejenigen, die sich um unsere Umwelt kümmern, zu unterstützen. Mit dem Europäischen Weizenzuchtzentrum werden vorrangig Forschungs- und Züchtungsziele für neue, auf den europäischen Markt zugeschnittene Weizensorten verfolgt. Damit wird ein wirksamer Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen und der Unternehmensanforderungen geleistet. In
unmittelbarer Nachbarschaft zum Biotech-Campus befindet sich die
Orgentis Chemicals GmbH. 1991 als Chemisches Laboratorium Dr.
Vorbrodt gegründet, befasst sich das Unternehmen sehr erfolgreich
mit der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der organischen
Synthesechemie und mit der Herstellung von Spezialchemikalien für
Biotechnologie, Pharma-Industrie und Diagnostik. | |